No.8_ +-DIN-Format

Material

  • 1 Supermarkt (hier gibt es häufig viele verschiedene Produkt-Sorten/Kategorien)
  • 1x Briefmarken
  • 1 Gegenstand mit +-DIN-Format, den Du zum Verschicken ausgesucht hast
  • 1 Person, an die Du das Postexperiment schicken möchtest
  • 1 Briefkasten
  • 1x die Standardformate der Post übersehen
  • 1x Geduld (Vielleicht gibt es ja ein Antwort-Rück-Experiment)

+-DIN-Format – ein Post-Experiment

Die DIN-Norm https://www.din-formate.de/reihe-a-din-groessen-mm-pixel-dpi.html ist ein standardisiertes Papierformat. Das Verhältnis zwischen Höhe und Breite ist bei allen Blättern gleich, nämlich 1: 2. Daran orientiert sich auch die Deutsche Post bei der Einteilung ihrer Postsachen.

Postkarte und Brief sind Standardformate.
Gewicht, Größe und das damit verbundene Porto sind eigentlich genau geregelt: https://www.deutschepost.de/de/b/brief_
postkarte.html

Auch in Hinblick auf Schokolade gibt es Standard- und Sonderformate. Die gängige Größe sind auch heute noch häufig die 100g-Tafel.

Alle Briefe, im weitesten Sinne Post-Objekte, außerhalb der Din-Norm werden im Sonderformat zusammengefasst.
Die Post unterscheidet hier zwischen „Rollenähnlicher Form“, „Kreativform“, „Maxibrief-Plus“ und Flaschenpost.
Selbst bei diesen Sonderformate der Post sind die Regel strickt. Die Einteilung erfolgt nach Größe und Gewicht. Für die Flaschenpost bedeutet dies zum Beispiel, dass der Flaschenkörper abgeflacht sein muss und die Mindestmaße 100×70 mm Breite haben muss.

Das Starterkit +-DIN-Format spielt mit dem Wissen um diese strengen Vorgaben für die Beförderung von Postsachen und sucht das Experiment:

? Was denkt der Mensch, an den die Sendung geht und der vielleicht ein Päckchen Kaugummi, versehen mit Adresse und ausreichend frankiert zwischen der Post im Briekasten findet?

? Oder Postbeamt*innen, die neben Briefen, Prospekten und Zeitungen auch eine Tüte Fruchtgummi mit Briefmarke und Adressfeld auf das Postfahrrad laden?

6 Schritte

  1. Geh in einen Supermarkt und wähle etwas aus, das in Größe und Gewicht einem Brief ähnelt also +- Din-Format hat oder sich auch deutlich unterscheidet.(…eine Tafel Schokolade , eine Schale Himbeeren, ein Päckchen Kaugummis…; je nach Objekt ist mitunter auch die Verpackung wichtig)
  2. Beschrifte das Objekt mit der Adresse einer Person, an die Du es schicken möchtest und Deiner eigenen Adresse.
  3. Vielleicht noch ein paar Grüße hinzufügen? 🙂
  4. Klebe dann Briefmarken vom Automaten darauf. Frankiere lieber mit ein paar Briefmarken mehr. (Nicht am Postschalter abgeben! Sondern direkt in den Postkasten einwerfen! Das erhöht die. Wahrscheinlichkeit, dass das +-Din-Experiment startet und das Objekt tatsächlich mit der Post transportiert wird. Die von der Postmenschen am Schalter müssen nämlich sehr genau auf die Din-Norm achten.)
  5. Mache ein Foto, bevor Du zum Briefkasten gehst
  6. Post-Objekt mit +-DIN-Format einwerfen (und Abwarten)

Vielleicht kommt ja schon bald die Antwort…

Pferde – Post – Geschwindigkeit

Das Wort „Post“ meint ursprünglich den festgelegten Ort, an dem bei der Pferdepost der Postwechsel stattfand. Diese Stationen waren Tagesreisen voneinander entfernt. An sogenannten Poststellen wurde die Botschaft übergeben bzw. das Pferd getauscht.

Auch heute noch kommt der Postweg dann zum Einsatz, wenn eine Nachricht in Form eines Schriftstücks oder Dinge den Ort wechseln sollen und nicht persönlich übergeben werden können oder sollen. Sendende Person und empfangende Person sind in der Regel nicht am gleichen Ort.

Der Hinweis „Sie haben Post“ eines Internetanbieters aus den 90ern hat mittlerweile Kultstatus und kann sogar als Klingelton heruntergeladen werden.

Add-ons und Erweiterungen

#1 Aktuelle Kunst im Kontext

In den folgenden Positionen und Arbeiten aktueller Kunst spielen kommunikative Aspekte eine Rolle.

  • On Kawara : I`m still alive , 1973 und
  • On Kawara : I got up , 1968-79
  • Adrian Piper : Calling Cards, 1986-1990
  • Barbara Kruger
  • Mail-Art : “Send letters, post cards, drawings and objects to Marcia Tucker, New York, Correspondance School, Exhibition. Whitney Musuem, Madison Ave. And 75 St., NY.C., 10021.” Stand auf der Einladungskarte von Ray Johnson zur ersten Mail Art. Show im Jahr 1970. Die Ursprünge der Mail-Art gehen auf die von Johnstone gegründete New York Correspondance School zurück.
  • Archiv Jean-Christoph-Ammann am MMK Frankfurt. Das Archiv umfasst 35 Jahre der kuratorischen Tätigkeit von Jean Christoph Ammann. Es enthält Materialien zu 257 Künstler*innen. Auch zahlreiche Schriftwechsel des ehemaligen Direktors und Kurators mit vielen Künstler*innen sind hier archiviert .

Ps: Wie bei allen künstlerischen Arbeiten, auf die ich im Rahmen der Starterkits verweise, gilt auch hier : diese Arbeiten schließen an die Themen der Starterkits an, weisen Schnittmengen auf und gehen zugleich darüber hinaus bzw. verhandeln auch weitere Themen.

#2 Alltagsphänomene im Kontext

Bilderstrecke

Ps: hier weitere Starterkits zum Thema Dinge

No.10 Sockel(it)up

No.1 Buchstabensuppe

No.6 Build a letter

No.17 Handy-Malerei